Spätmittelalter und frühe Neuzeit

Köln

Seit der Verleihung des Stapelrechtes, eines wichtigen Handelsprivilegs, im Jahr 1259 wuchs die wirtschaftliche Bedeutung Kölns weiter an. Köln war führendes Mitglied im Rheinischen Städtebund und in der Hanse. 1475 scheiterte ein letzter Versuch des Kölner Erzbischofes seine weltliche Macht über Köln wiederzuerringen. Köln wurde nun auch offiziell zur freien Reichsstadt erklärt, die nur dem Kaiser unterstand.

Inzwischen hatten die Gaffeln, eine Vereinigung von Handwerkern und Händlern aus verschiedenen Zünften, in einem unblutigen Putsch die Herrschaft über die Stadt übernommen. Die Gründung der auf Albertus Magnus zurückgehenden viertältesten deutschen Universität im Jahr 1388 dokumentierte auch die große Bedeutung Kölns für das geistige und kulturelle Leben im damaligen Reich.

In der frühen Neuzeit erlebt Köln wie das gesamte deutsche Reich einen schleichenden Niedergang. Durch die Entdeckung Amerikas verlagerten sich die Handelswege und die Hanse verlor zunehmend an Bedeutung. Von der Reformation wurde die Stadt zwar tangiert, sogar der Erzbischof wechselte vorübergehend seine Konfession, letztlich blieb Köln jedoch eine katholische Bastion und überstand dank geschickten Taktierens auch den Dreißigjährigen Krieg relativ unbeschadet. Der wirtschaftliche Niedergang verstärkte sich jedoch weiter. Bis zur Französischen Revolution machte die Stadt nur noch durch diverse Rekordrheinhochwasser und die bahnbrechende Erfindung eines Duftfabrikanten namens Farina von sich reden: das Kölnisch Wasser.

Düsseldorf

Nachdem der Graf von Berg 1394 seine Residenz von der Wupper nach Düsseldorf verlegt hatte, wuchs die Stadt rasch an. Innerhalb von 100 Jahren versechsfachte sich die Fläche Düsseldorfs.

Rathaus Düsseldorf

Das Düsseldorfer Rathaus. Foto: MW

Durch die Vereinigung der Herzogtümer Jülich, Kleve und Berg im Jahr 1521 gewann die Residenzstadt Düsseldorf weiter an Bedeutung und wurde zu einem wichtigen Zentrum der Renaissance und des Humanismus. Obwohl Düsseldorf durch verschiedene Konfessionswechsel seiner Herrscher wesentlich stärker von der Reformation tangiert wurde als Köln, überstand die Stadt den Dreißigjährigen Krieg durch die kluge Politik seines Herrschers relativ unbeschadet.

Eine besondere kulturelle und wirtschaftliche Blütezeit erlebte Düsseldorf unter dem Kurfürst Johann Wilhelm II. von Pfalz-Neuburg. Der im Volksmund als Jan Wellem populäre Herrscher baute Düsseldorf zu einer der führenden europäischen Residenzstädte aus. Die Verbindung mit Kurpfalz führte allerdings nach seinem Tod ab 1718 zu einer Verlagerung der Residenz nach Heidelberg und später nach Mannheim. Düsseldorf wurde zur Nebenresidenz degradiert und verlor wieder an Bedeutung.


Franzosen und Preußen
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