Zwanzigstes Jahrhundert

Weltkriege, Diktatur und Republiken

Wie in den meisten deutschen Städten wurde der Ausbruch des Ersten Weltkrieges auch in Düsseldorf und Köln enthusiastisch begrüßt. Wie überall folgte der Begeisterung jedoch rasch die Ernüchterung. Die Novemberrevolution von 1918 erreichte zuerst Köln und wenig später Düsseldorf. Nach dem Krieg bleibt das gesamte Rheinland bis Ende der zwanziger Jahre unter alliierter Besatzung. Köln stand dabei unter britischer Kontrolle, Düsseldorf gehört zur französischen Zone.

Unter dem Oberbürgermeister Konrad Adenauer blieb Köln bis 1933 eine Hochburg der katholischen Zentrumspartei. Adenauer ist unter anderem die Ansiedelung der Ford-Werke im Kölner Stadtteil Niehl und die Anlage des Grüngürtels zu verdanken. Als Präsident des Preußischen Staatsrates spielte er zudem eine wichtige Rolle in der Berliner Politik.

In Düsseldorf war es bereits 1919 zu Auseinandersetzungen zwischen dem revolutionären Arbeiterrat und reaktionären Freikorps gekommen. Bis 1933 blieb die Stadt eine "rote Hochburg" mit überdurchschnittlichen Wahlergebnissen für die KPD.

In Köln und in Düsseldorf erreichte die NSdAP hingegen lange Zeit nur unterdurchschnittlich Ergebnisse. Eine entscheidende Weichenstellung für die Machtergreifung dieser Partei wurde jedoch Anfang 1932 in Düsseldorf gestellt. Eine Rede Adolf Hitlers vor dem Industrieclub in Düsseldorf überzeugte führende Industrielle wie Krupp und Thyssen davon, dass es nützlich sein könnte, auf diese Partei zu setzen. Die Industriellen glaubten, sie könnten sich Hitlers für ihre Zwecke bedienen und ihn dann fallen lassen. Bekanntlich sah die Realität dann etwas anders aus.

Nach 1933 erfolgte wie überall eine rasche Gleichschaltung des öffentlichen Lebens und die Entrechtung und Verfolgung von Juden und Sinti und Roma. Besonders berüchtigt war das Gestapo-Hauptquartier im EL-DE-Haus in Köln. In Köln wurden über 7.000 Juden ermordet, in Düsseldorf etwa 2.000. Im Zweiten Weltkrieg wurden beide Städte durch alliierte Bombenkriege stark verwüstet. Düsseldorf wurde zu etwa 50% zerstört, knapp 6.000 Menschen kamen ums Leben. Die Kölner Innenstadt wurde zu etwa 93 % zerstört und etwa 20.000 Menschen fielen dem Bombenhagel zum Opfer.

Die Gründung des Landes Nordrhein-Westfalen

Nach dem Zweiten Weltkrieg kam das nördliche Rheinland mit Köln und Düsseldorf unter britische Besetzung. 1946 veranlasste die britischen Besatzungsmacht die Gründung des Landes Nordrhein-Westfalen. Damit wurde die nördliche Rheinprovinz mit der Provinz Westfalen vereinigt.

Skulptur vor Schauspielhaus

Gustav-Gründgens-Denkmal vor dem Schauspielhaus in Düsseldorf. Foto: MW

Hauptstadt des neuen Landes wurde Düsseldorf. Das deutlich größere Köln hatte das Nachsehen. Die Gründe für diese Entscheidung waren wohl eher zufälliger und pragmatischer Natur. Düsseldorf liegt etwas zentraler als Köln, das ziemlich am Rand des neuen Bundeslandes zu liegen kam. Weiterhin war Düsseldorf weniger stark zerstört als Köln. Als ehemaliger Sitz des preußischen Provinziallandtages sprach auch eine gewisse Tradition für die Stadt.

Der Düsseldorfer Oberbürgermeister Karl Arnold wurde 1947 zum Ministerpräsident des neuen Bundeslandes gewählt. Der ehemalige Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer wurde zwei Jahre später in der Nachbarstadt Bonn zum Bundeskanzler gewählt und blieb mit kölscher List und Tücke 14 Jahre in diesem Amt.

Ausführliche Informationen zu den Gründen für die Wahl Düsseldorfs zur Hauptstadt des neuen Bundeslandes finden sich auf der Seite NRW 2000.


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